Heute Vormittag hat es leider wieder geregnet. Zudem hatte ich auch noch ein weiteres Problem: Kein Geld. Abgesehen davon, dass Samstag ist und sowieso keine Bank geöffnet hat, war auch keine in Sicht. Die Touristeninformation hat mir dann aber ein Kaufhaus empfohlen, in dem ich nach einer längeren Diskussion schließlich auch meine American Express Traveller Cheques losgeworden bin. Die Angestellten am Wechselschalter haben doch tatsächlich noch nie so einen Cheque gesehen!! ...

Mit dem Bus bin ich dann zum May 18th National Cemetery (18. Mai Nationalfriedhof) gefahren, einer Gedenkstätte an das Massaker von Gwangju.

18. Mai Nationalfriedhof

18. Mai Nationalfriedhof

18. Mai Nationalfriedhof

Im Jahre 1980 fanden große Studentendemonstrationen gegen das damalige Regime statt. Am 18. Mai 1980 ist schließlich das Militär in Gwangju eingezogen. Obwohl die Soldaten anfangs ohne scharfe Munition ausgestattet waren, wurden viele Demonstranten mit Schlagstöcken getötet oder verletzt. Dies hatte zur Folge, dass auch die Demonstranten aufgerüstet haben. Öffentliche Gebäude wurden besetzt, Polizeistationen verwüstet, und schließlich das Militär aus der Stadt vertrieben. Doch die brutale Antwort des Militärs gab es neun Tage später: Am 27. Mai 1980 wurde die Stadt von mit Schusswaffen ausgestatteten Soldaten eingenommen. Obwohl niemand damit gerechnet hatte, haben die Soldaten beim Zusammentreffen mit den Demonstranten das Feuer eröffnet. Während des Aufstands wurden insgesamt 154 Personen getötet, 70 gelten als vermisst und weitere 4089 wurden verletzt oder inhaftiert. (Frei nach LP)

Als weitere Sehenswürdigkeit bot sich noch die Gwangju Biennale an, ein internationales Kunstfestival. Da die Busfahrt zum und vom Friedhof leider sehr lange gedauert hat, habe ich jedoch darauf verzichten müssen.

Nach ca. 3,5 Stunden Busfahrt und 30 Minuten U-Bahn bin ich dann um 18.15 wieder im Hostel in Seoul eingetroffen, wo Jimin bereits auf mich gewartet hat.