Mir ist es nur einmal passiert, dass sich ein äußerst angetrunkener Koreaner mit mir über das Thema unterhalten wollte. Da alle Mädchen am Tisch zum Glück Japanerinnen waren, hatte er dann aber nach ein paar offensiven Kommentaren kein Pulver mehr zu verschießen.  
 
Was soll man dazu sagen? Vielleicht sollte man den Leuten mal erzählen, dass Koreaner(innen) im Ausland - und da gibt es ja nun eine Menge von - sich auch nicht immer nur in Koreaner(innen) verlieben. Aber ich glaube aber, so weit denken die Leute gar nicht. Sie sind einfach frustriert, wenn sie sehen, dass eine hübsche Frau mit einem Ausländer durch die Straßen rennt.  
 
Platzhirsche gibt es überall, auch in Deutschland hatten die italienischen Gastarbeiter in den 60er Jahren kein leichtes Leben, wenn sie mit einem deutschen Mädchen ausgingen. Nun sind mehr als 40 Jahre vergangen und wir haben uns sehr daran gewöhnt. Das werden die Koreaner auch.  
 
Bleibt nur noch zu bemerken, dass der Verdacht, der Ausländer nutze die Koreanerin doch nur aus, auch in die andere Richtung anwendbar ist. Englisch ist hier alles, und wenn man als hübsches Mädchen auf einfache und angenehme Art kostenlosen Konversationsunterricht erhalten kann, warum nicht?  
 
Aber auch das ist nicht die Regel - die meisten gemischten Paare, denen ich begegne, lieben sich aufrichtig. Und daran kann einfach nicht falsch sein!

Naja, vielleicht sollte man gemischte Freundschaften oder Ehen schlicht gesetzlich verbieten, gell Stefan??? ;-)  
 
Übrigens werden Schätzungen zu Folge in Korea immer noch 40% der Koreanischen Ehen von den Eltern (vor-)bestimmt!  
 
Vielleicht rührt der Frust (oder was ist der Grund?) auch irgendwie daher. Zudem bleibt folgendes zu sagen: Ich habe noch keine Koreanerin gesehen, die von einem Ausländer gezwungen wurde mit ihm auszugehen...

Das war auch mein Gedanke, vielleicht sollte man das Graffitty um eine ernstgemeinte Frage erweitern: "Shouldn't girls be allowed to decide on their own?"

Stefan hat inzwischen einen eigenen Artikel zu diesem Thema verfasst. Die URL lautet: http://www.virtual-impression.com/diary/juli05/juli_15_graffiti.html  
 
Dazu folgendes Kommentar:  
 
Es ist zwar richtig, das viele Auslaender in hohen Positionen arbeiten und daher ein recht gutes Ansehen geniessen. Dennoch will ich aber mal behaupten, dass ein viel groesser Auslaenderanteil zu der Gruppe der US-Soldaten und Englisch-Lehrer gehoert. Und diese fallen hier nicht immer positiv auf. Man hoert schon recht haeufig, dass sich einige Soldaten sehr daneben benehmen, hier die Sau rauslassen , auf Einheimische einschlagen (andersrum natuerlich auch...), usw. Auch gibt es immer wieder Schlagzeilen ueber Englisch-Lehrer - sei es deren unterqualifizierte Ausbildung (Die Schuld hierfuer ist allerdings auch bei der Regierung und deren Regulierungen zur Visa-Ausstellung zu suchen - quasi jeder Native Speaker mit Uniabschluss, unabhaengig vom Fachgebiet(!) bekommt hier eine Arbeitserlaubnis. Aber auch ohne Visum arbeiten hier sehr viele. Dank der recht guten Bezahlung werden hier quasi die "Loser aus dem Westen" angezogen.- Diese Verallgemeinerung trifft natuerlich bei weitem nicht auf alle Lehrer zu, aber wenn man sich mal so einige Blogs dieser Gesellschaft abschaut, ....) oder Aktionen wie der "English Teacher Sex Party" in Itaewon, die vor einigen Monaten durch die Medien ging. Ich persoenlich habe nichts gegen solche Veranstaltungen - sollen sie doch machen, wenn es ihnen Spass macht - aber in der koreanischen Kultur ist soetwas eben noch nicht angesagt - etwas Feingefuehl und Verstaendis sollte man eigentlich von jedem Auslaender, der hier leben moechte, erwarten koennen.  
 
Als zweiten Punkt moechte ich noch kurz etwas zu dem wenigen Muell sagen: Das wuerde ich so nicht unterschreiben wollen. Ich finde, dass es hier viel zu wenig oeffentliche Muelltonnen gibt, und es an vielen Stellen, sogar in noblen Einkaufsvierteln wie Myeongdong, kleinere und groessere unansehnliche Muellecken gibt. Auch vor meiner Haustuer sieht es Abends oft wie im Saustall aus. Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, dass es am naechten Vormittag immer blitz und blank ist. Nachts wird hier scheinbar sehr viel gesaeubert. Dazu traegt allerdings nicht nur die oeffentliche Muellabfuhr bei, sondern auch die vielen privaten Muellsammler mit ihren Karren.  

Hallo,  
 
ich bin gerad in Korea in einer mittleren Großsstadt. Meine Verlobte ist Koreanerin und wir besuchen uns seit Jahren gegenseitig in unseren Länden. Vor zweieinhalb Jahren war ich schon mal hier und wurde mit ihr zusammen in der Öffentlichkeit mehrmals angefeindet. Von den wutverzerrten Blicken älterer Herren in der U-Bahn mal ganz abgesehen. Sie meinte damals, dass das vielleicht daran liege, dass wir uns gerade in einer ländlicheren Gegend befinden und die Leute eben nicht so sehr an Ausländer gewöhnt sind. Ich war mit der Erklärung auch erstmal zufrieden. Ihre Familie und ihre Freunde sind äußerst herzliche Menschen und auch viele andere Koreaner habe ich als sehr sympathisch wahrgenommen.  
Jetzt bin ich wieder für ein paar Wochen hier. Zum ersten Mal seit einer Weile. Ihre Familie hat mich wieder sehr freundlich und großzügig aufgenommen, sodass ich mich hier in der Wohnung ziemlich wohl fühle. Nach draußen gehe ich allerdings nicht so gerne. Alleine gehts. Da werde ich lediglich angestarrt oder Kinder zeigen mit dem Finger auf mich. Alles kein Ding. Ich bin auch scheinbar mit Abstand der hellhäutigste Mensch hier. Wenn ich aber mit ihr zusammen rausgehe, fühlt es sich stets an, wie ein Spießrutenlauf. Die Blicke werden intensiver und ältere Herren (Frauen bisher nie) beschimpfen sie und mich, wobei sich die Schimpftiraden ihrer Meinung nach gegen sie und nicht gegen mich richten. Das macht es aber für mich nicht besser. Vielleicht bin ich zu empfindlich, aber ich fühle mich manchmal auch leicht unwillkommen und hab dann auch keine großartige Lust mehr, die vier Wände zu verlassen, wenns nicht nötig ist. Tja, soviel zu meiner Erfahrung. Ich möchte damit niemanden abschrecken, hier her zu kommen. Das Land ist wirklich eine Reise wert. Vielleicht hat irgendwer vergleichbare Erfahrungen gemacht und hat ein paar Tipps, wie ich den Dingen gegenüberstehen könnte. Der Bruder meiner Freundin meint zwar, ich solle ebenso laut zurückschimpfen und eventuelle Rumnörgler mit dem Mittelfinger abstrafen, aber das möchte ich mir als allerletztes Mittel aufsparen.  
 
Beste Grüße aus dem winterlichen Korea